Wir trauern um

Professor Dr. Dr. h.c. Julius Aßfalg

Am 12. Januar 2001 verstarb Professor Dr. Dr. h. c. (Univ. Tbilisi) Julius Aßfalg plötzlich und unerwartet im Alter von 81 Jahren. Geboren am 6. November 1919 in Hohenaschau im Chiemgau, studierte er zunächst Philosophie und Theologie in Freising und Eichstätt sowie nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft ab dem Wintersemester 1946/7 in München. Er hatte sich bereits nebenher eingehend mit orientalischen Sprachen befaßt und wechselte ab dem Sommersemester 1948 ganz zur Wissenschaft vom Christlichen Orient. Hier studierte er vor allem bei den Professoren Wilhelm Hengstenberg und Anton Spitaler. Nach Promotion (1950) und Habilitation (1961) war er ab 1966 Professor für dieses Fach an der Universität München. Seine Lehrtätigkeit übte er auch nach seiner Pensionierung ununterbrochen bis zu seinem Tod weiter aus. Sein Interesse galt vor allem dem Christlich-Arabischen (unter dem Einfluß von Professor Georg Graf) sowie dem Georgischen und Armenischen. Bleibenden Wert haben seine Kataloge der syrischen, armenischen und georgischen Handschriften in Deutschland, die sein hohes internationales Ansehen mit begründeten. Durch zahlreiche Beiträge in verschiedenen Lexika machte er den Christlichen Orient einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Ein Schriftenverzeichnis findet sich in der Festschrift, die 1990 zu seinem 70. Geburtstag erschien. Hervorzuheben ist die überaus erfolgreiche und allseits hoch geschätzte Lehrtätigkeit des Verstorbenen, durch die er zahlreiche Schüler im Haupt- und Nebenfach mit den Sprachen und Kulturen des Christlichen Orients vertraut machte. Mitherausgeber der Zeitschrift "Oriens Christianus" war er von 1965 bis zu seinem Tod, davon viele Jahre als verantwortlicher Schriftleiter.

Ein ausführlicher Nachruf wird im nächsten Band des "Oriens Christianus" erscheinen.

Hubert Kaufhold



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